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Prof. Dr. Christof Dörfer
Prof. Dr. Christof Dörfer

 

  • 1980-1985 Studium der Zahnheilkunde an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
  • 1986-1992 Wissenschaftlicher Mitarbeiter
  • 1989 Promotion
  • 1993-2006 Oberarzt der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde der Klinik für Mund , Zahn und Kieferkrankheiten des Universitätsklinikums Heidelberg
  • 2002 Habilitation in Heidelberg mit der Arbeit „Assoziation zwischen Parodontitis und ischämischem Schlaganfall“
  • seit 2002 Leiter der Deutschen Arbeitsgruppe „Mundpflegeprodukte“ im Deutschen Institut für Normung (DIN) und seit 2005 Convenor der Arbeitsgruppen „Oral Rinses“ und „Auxiliary devices“ der International Standardization Organization (ISO)
  • seit 2005 Lehrbeauftragter der Fakultät für Geistes-Sozial- und Erziehungswissenschaften der Universität Magdeburg und Mitglied des Prüfungsausschusses für den Masterstudiengang Integrated Dentistry
  • seit 2006 Direktor der Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein Campus Kiel
  • 2007 Mitglied der Akkreditierungskommission für den Studiengang „Master-Online Parodontologie“ der Universität Freiburg
  • seit 2009 Sprecher des Arbeitskreises ZMK im Deutschen Netzwerk für Versorgungsforschung
  • seit 2011 Studiendekan Zahnmedizin
  • seit 2014 President elect der DG PARO

 

Der Biofilm in der Mundhöhle – Feind oder Freund?

Die letzten zwanzig Jahre sind von einem immensen Wissenszuwachs auf dem Bereich der oralen Mikrobiologie geprägt. Während in den siebziger Jahren die Virulenzfaktoren von Bakterien im Mittelpunkt des Interesses standen und in den achtziger Jahren nahezu jährlich die vermutete Zahl an Bakterienarten in der Mundhöhle auf bis zu 1000 anstieg, dominierten ab Mitte der neunziger Jahre Untersuchungen, die sich mit der Koaggregation, der Ökologie und der Biofilmnatur der Bakterien in der Mundhöhle auseinandersetzten. Seit etwa acht Jahren ist bekannt, dass mindestens 19000 verschiedene Arten in der Mundhöhle leben, wobei die Zahl der Bakterien mit ca. 1000 konstant blieb. Dafür sind völlig neue Gruppen von Mikroorganismen wie z. B. Archaebakterien oder Megaviren hinzugekommen. Entwicklungsbiologen sprechen längst vom ‚Metaorganismus‘, der die körpereigenen und die mit dem Körper assoziierten Zellen zusammenfassen und die Bedeutung für die physiologischen Funktionen unseres Körpers würdigen.

In dem Vortrag werden unter dem Blickwinkel der Biofilmnatur oraler Plaque der aktuelle Kenntnisstand bezüglich ihres Einflusses auf die Ätiologie und Pathogenese oraler Erkrankungen vermittelt, neue Entwicklungen aufgezeigt und auf dem Boden der vorhandenen Evidenz die Praxistauglichkeit derzeitiger Sichtweisen kritisch beleuchtet.